polistyrenbutadienpolistyren

Polystyren-butadien-polystyren, abgekürzt SBS, ist ein Triblock-Kopolimer aus Polystyren-Endblöcken und einem Polybutadien-Mittelblock. Es gehört zu den thermoplastischen Elastomeren (TPE) und zeigt eine charakteristische Mikrophasentrennung, bei der harte Polystyrenblöcke als physikalische Vernetzungen dienen und der mittlere Polybutadien-Block dem Material Elastizität verleiht. Dadurch kombiniert SBS Festigkeit und Dehnung mit guter Verarbeitbarkeit.

Eigenschaften: SBS besitzt hohe Dehnungsfähigkeit, gute Haftung und Temperaturflexibilität. Es ist beständig gegen viele organische Lösungsmittel, lässt sich schmelzverarbeiten (Spritzgießen, Extrusion) und lässt sich gut mit anderen Kunststoffen kombinieren. Die Endblöcke liefern harte, glasartige Bereiche; der Mittelblock sorgt für Elastizität. Die Leistungsmerkmale hängen von der Blocksequenz und dem Verhältnis der Blöcke ab; SBS haftet gut auf Asphalt und anderen Substraten, ist aber hitze- und UV-empfindlich gegenüber einigen anderen TPEs.

Anwendungen: Die wichtigsten Anwendungsfelder sind Klebstoffe, Dichtstoffe und Heißklebstoffe (Hot-Melt). SBS-modifiziertes Bitumen verbessert Rissfestigkeit, Elastizität und Wiederherstellungsvermögen von Asphalt. SBS wird auch in PSAs, Beschichtungen und Schuhsohlen eingesetzt.

Herstellung/Verarbeitung: SBS entsteht durch kontrollierte Polymerisation von Styren und Butadien zu einem Triblock-Kopolymert, meist durch sequentielle Polymerisation oder Kopplungsverfahren. Es ist löslich in organischen Lösungsmitteln und wird als Pellets oder Lösungen geliefert. Verarbeitung erfolgt im erwärmten Zustand durch gängige TPE-Verarbeitungsverfahren wie Spritzgießen und Extrusion.