lautschrift

Lautschrift bezeichnet ein System zur schriftlichen Wiedergabe der Aussprache eines gesprochenen Sprachmaterials. Im Gegensatz zur Rechtschreibung zielt sie darauf ab, wie Wörter tatsächlich ausgesprochen werden, abzubilden, nicht wie sie geschrieben werden. Je nach System können unterschiedliche Details festgehalten werden, etwa Silbenränder, Betonung oder stimmhafte oder stimmlos Laute.

Der heute am weitesten verbreitete Standard ist das Internationale Phonetische Alphabet (IPA). IPA-Symbole repräsentieren die Laute unabhängig von der Sprache und ermöglichen eine präzise Angabe von Phonemen und Phonetik. In Lehrbüchern oder Wörterbüchern wird oft zusätzlich eine vereinfachte Lautschrift verwendet, die sich an der jeweiligen Sprache orientiert. Die Lautschrift wird in der Praxis oft mit Schrägstrichen /.../ (breit transkribiert) oder in eckigen Klammern [...] (engere, allophonische Transkription) gesetzt, je nach Kontext. Als Beispiel lässt sich das deutsche Wort Katz mit [kaːts] transkribieren.

Anwendungsgebiete umfassen linguistische Analysen, Wörterbuch- und Lernmaterialien, Sprachtherapie sowie Fremdsprachendidaktik. In der Praxis wird oft zwischen einer breiten, phonemischen Transkription (nur Lautarten) und einer engen, allophonisch differenzierten Transkription unterschieden.

Historisch entstanden Lautschrift-Systeme im 19. Jahrhundert; 1888 wurde das Internationale Phonetische Alphabet (IPA) etabliert und ist heute der Standard in den Fachwissenschaften. In manchen Kontexten, besonders im deutschsprachigen Schulunterricht, wird der Begriff Lautschrift auch für einfachere, lernerbegleitende Lautdarstellungen verwendet. Moderne digitale Ressourcen unterstützen Unicode-IPA-Symbole, sodass Texte die Aussprache weltweit zugänglich machen.