infektionsdos

Infektionsdosis bezeichnet die Anzahl von Erregern, die unter definierten Bedingungen erforderlich ist, um eine Infektion zu verursachen. Der Begriff wird in der Mikrobiologie, Epidemiologie und Lebensmittelsicherheit verwendet, um das Erregeraufkommen zu charakterisieren, das nötig ist, damit ein Wirt infiziert wird. Die Infektionsdosis hängt von Faktoren wie dem Erreger, dem Expositionsweg, dem Wirtsorganismus und dem Gesundheitszustand ab.

Zu den gängigen Begriffen gehört die ID50, die Infektionsdosis, bei der unter festgelegten Bedingungen 50 Prozent der exponierten Individuen infiziert werden. Der Begriff MID (minimale infektiöse Dosis) bezeichnet die niedrigste Dosis, die eine Infektion nachweisen lässt. Die Werte variieren stark zwischen Erregern, Stämmen und Expositionen; manche Erreger benötigen nur sehr geringe Dosen, andere erst ab höheren Mengen eine Infektion auslösen.

Die Bestimmung erfolgt in der Regel durch kontrollierte Tierversuche, in vitro-Studien oder die Auswertung von Ausbruchsbeobachtungen. Direkte Dosis-Wirkungs-Beobachtungen beim Menschen sind ethisch eingeschränkt, daher kommen oft Risikomodelle zum Einsatz, die Dosis, Route der Exposition und Wirtsfaktoren berücksichtigen. Die Infektionsdosis dient der Risikobewertung in Bereichen wie Lebensmittelsicherheit, Umweltgesundheit und Notfallplanung, um Schutzmaßnahmen und Grenzwerte abzuleiten. Es handelt sich um kondensierte Schätzwerte, die individuelle Anfälligkeit und unterschiedliche Erregerstämme berücksichtigen müssen.