galvanisiert

Galvanisiert bezeichnet den Zustand von Eisen- oder Stahlteilen, die mit einer Zinkschicht versehen sind, um ihren Korrosionsschutz zu verbessern. Das verbreitetste Verfahren ist das Heißverzinken (Hot-Dip-Galvanizing): Reinigte Bauteile werden in ein flüssiges Zinkbad getaucht, anschließend abgezogen und abgekühlt. Dabei bildet sich eine mehrstufige Zink-Eisen-Beschichtung, die aus Intermetallic-Phasen besteht und dem Metall zusätzlichen Schutz bietet. Wird die Beschichtung beschädigt, schützt das noch vorhandene Zinkmaterial das darunterliegende Stahlgut weiter, weil Zink galvanisch opferbar ist.

Weitere Verfahren sind die Elektroverzinkung (Elektrogalvanisierung), bei der Zink durch Elektrolyse aus einer Zinksulfatlösung abgeschieden wird. Diese Methode erzeugt dünnere, gleichmäßigere Beschichtungen und eignet sich gut für komplexe Geometrien. Zusätzlich gibt es das Sherardisieren, bei dem Zinkpulver durch Wärme auf das Metall übertragen wird, sowie das Zinkspritzverfahren (thermisches Spritzen) für bestimmte Bauteile oder Anforderungen.

Vorteile des galvanisierten Zustands sind ein erhöhter Korrosionsschutz, verlängerte Lebensdauer von Bauteilen und die Möglichkeit der Nachverzinkung. Nachteile können Kosten, Beschichtungsdicke, Porosität oder Farbtonunterschiede sein; außerdem spielen Umwelt- und Entsorgungsaspekte eine Rolle.

Standards und Prüfung: Es existieren Normen für die Anwendung und Qualität der Verzinkung, etwa ISO 1461 für Heißverzinkungen. Typische Prüfungen umfassen Haftfestigkeit und Salznebeltests, um Langzeitbeständigkeit und Schutzwirkung zu beurteilen.

Anwendungen finden sich in Bauwesen, Automobil- und Maschinenbau, Befestigungen, Rohrleitungen und Drahtprodukten.