deserialisieren

Deserialisieren ist der Prozess, bei dem eine Sequenz von Bytes oder eine textuelle Darstellung von Daten in eine speicherreife, auswertbare Datenstruktur oder Objekte zurückverwandelt wird. Es ist das Gegenstück zur Serialisierung, bei der komplexe Objekte in eine formatierte Byte- oder Textdarstellung überführt werden, die gespeichert, übertragen oder zwischen Systemen ausgetauscht werden kann. Beim Deserialisieren wird der serialisierte Zustand rekonstruiert, häufig anhand eines bestimmten Formats oder Protokolls wie JSON, XML, YAML, Protobuf oder einem proprietären Format. Die Umsetzung erfolgt in Bibliotheken oder Frameworks der jeweiligen Programmiersprache; Beispiele sind in Java das ObjectInputStream-Verfahren, in Python das json- oder pickle-Modul, in C# das BinaryFormatter (obsolet) oder DataContractSerializer.

Deserialisierung wird in vielen Kontexten verwendet, zum Beispiel beim Empfang von API-Antworten, beim Laden gespeicherter Objekte aus einer Datei oder beim Remote Procedure Call. Sicherheitsaspekte sind zentral: unsachgemäße Deserialisierung kann zu Codeausführung, Instanziierung unerwarteter Typen oder Denial-of-Service führen. Deserialisierungssicherheit erfordert Eingabevalidierung, die Verwendung sicherer Formate, Klassen-Whitelists und Integritätsprüfungen wie Signaturen oder Hashprüfungen.

Häufige Probleme umfassen Versionskompatibilität, Objekt-Referenzprobleme und Validierungsbedarf der Struktur. Gute Praxis umfasst die Trennung von Transport- und Anwendungsdaten, das Vermeiden von Serialisierungsstrategien, die direkt Objektfelder rekonstruieren, sowie der Einsatz von DTOs oder Standarddatenformaten.