deparaffiniert

Deparaffinierung bezeichnet in der Histologie den Prozess des Entfernens von Paraffinwachs aus paraffin-embeddierten Gewebeproben, um nachfolgende Analysen wie Färbungen oder Immunhistochemie zu ermöglichen. Paraffin dient der Stabilisierung und Konservierung von Gewebeproben während der Schnitte; vor der mikroskopischen Untersuchung muss dieses Wachs entfernt werden.

Standardprotokolle verwenden organische Lösungsmittel wie Xylol (Xylene) oder xylolbasierte Ersatzmittel. Die Gewebeschnitte werden typischerweise in der Lösung eingetaucht, bis das Paraffin gelöst ist, was meist 5–20 Minuten dauert. Danach erfolgt eine Rehydrierung durch Ethanolabstufungen (z. B. 100 %, 96 %, 70 %) gefolgt von Wasser. Die Proben sind anschließend bereit für Färbungen, Immunhistochemie oder andere Analysen. Je nach Protokoll kann eine Antigen-Retrieval-Behandlung nötig sein, insbesondere bei immunhistochemischen Anwendungen.

Sicherheit und Umwelt: Die Lösungsmittel sind flüchtig und potenziell gefährlich; Arbeiten in einem chemischen Abzug oder gut belüfteten Räumen ist erforderlich, mit geeigneter persönlicher Schutzausrüstung. Abfälle sind entsprechend den lokalen Regelungen zu entsorgen. In vielen Labors werden xylolfreie Verfahren genutzt, zum Beispiel limonenbasierte Lösungsmittel oder Heißwasser-Entparaffinierung, um Gesundheits- und Umweltbelastung zu reduzieren.