berührungsempfindliche

Berührungsempfindliche beschreibt die Eigenschaft von Materialien, Sensoren oder Organismen, auf mechanische Berührung zu reagieren. Der Begriff wird sowohl in der Biologie als auch in der Technik verwendet und umfasst unterschiedliche Mechanismen der Sinneswahrnehmung sowie verschiedene Arten von Sensoren.

In der Biologie bezeichnet Berührungsempfindlichkeit die Fähigkeit von Haut, Geweben und Organismen, durch Druck, Dehnung oder Vibration Reize in elektrische Signale umzuwandeln. Beim Menschen und anderen Tieren arbeiten Mechanorezeptoren wie Merkel-Zellen, Meissner-Körperchen, Pacini-Körperchen und Ruffini-Endigungen zusammen. Ihre Verteilung und Adaptationsgeschwindigkeit ermöglichen das Unterscheiden von Druck, Oberflächenstruktur und Bewegung.

In der Botanik bezeichnet Berührungsempfindlichkeit die Reaktion von Pflanzen auf äußere Reize. Ein bekanntes Beispiel ist Mimosa pudica, deren Blätter sich bei Berührung schließen (thigmonastische Reaktion). Solche Reaktionen dienen oft der Abwehr oder dem Schutz junger Triebe.

In der Technik bezeichnen berührungsempfindliche Oberflächen und Sensoren solche, die Signale durch Kontakt oder Näherung erzeugen oder verändern. Typische Beispiele sind kapazitive und resistive Touchscreens, Berührungstasten sowie druckempfindliche Sensoren. Funktionsprinzipien beruhen meist auf Kapazitätsänderung, Widerstandsänderung oder optischer Signalerkennung.

Anwendungsgebiete umfassen Unterhaltungselektronik, Automobil- und Industrieanwendungen sowie Medizintechnik. Zentrale Aspekte sind Zuverlässigkeit, Sicherheit, Ergonomie und Materialverträglichkeit.