Zusatzoxide

Zusatzoxide bezeichnet in Technik und Materialwissenschaften Oxide, die gezielt als Zusätze einer Grundmasse beigemischt werden, um deren chemische, physikalische oder technologischen Eigenschaften zu beeinflussen. Der Begriff wird insbesondere in der Glas- und Keramikherstellung, Metallurgie, Baustofftechnik und in funktionellen Oxiden der Elektronik verwendet.

Typische Zusatzoxide sind Siliziumdioxid (SiO2), Aluminiumoxid (Al2O3), Kalziumoxid (CaO), Magnesiumoxid (MgO), Bortrioxid (B2O3), Titanoxid (TiO2) und Eisenoxide (Fe2O3/Fe3O4). Durch Zugabe verändern sie Schmelzpunkt und Viskosität, fördern oder hemmen Kristallisation, wirken als Sinterhilfsmittel, verbessern mechanische Festigkeit oder beeinflussen Farbe und optische Eigenschaften. In der Metallurgie dienen bestimmte Oxide als Schlackenbildner oder Deoxidationsprodukte; in der Keramik als Flussmittel, Stabilisatoren oder Rekristallisationsinhibitoren.

In der Elektronik werden Zusatzoxide als Dotierstoffe oder aktive Schichten in Dünnfilmoxiden genutzt, um elektrische Leitfähigkeit, Dielektrizitätsverhalten oder magnetische Eigenschaften einzustellen. Die Form der Zugabe reicht von feinen Pulvermischungen über Schmelzen bis zu Beschichtungsverfahren.

Einige Zusatzoxide sind gesundheitlich oder ökologisch bedenklich (z. B. Bleioxide) und unterliegen gesetzlichen Beschränkungen. Die Auswahl und Dosierung richtet sich nach gewünschter Funktion, Kompatibilität mit der Grundmasse sowie Verarbeitungs- und Umweltanforderungen.