Verschlussdauer

Verschlussdauer, auch Belichtungszeit genannt, bezeichnet in der Fotografie die Zeitspanne, während der der Kameraverschluss geöffnet ist und Licht auf den Sensor oder Film fällt. Sie wird üblicherweise in Sekunden angegeben, oft als Bruchteil einer Sekunde (zum Beispiel 1/250 s) oder als längere Zeiten bei Langzeitbelichtungen. In modernen Kameras kann sie elektronisch oder mechanisch gesteuert werden; der Begriff wird oft synonym zu Belichtungszeit verwendet.

Die Verschlussdauer bestimmt maßgeblich die Belichtung in Kombination mit Blende und ISO. Eine längere Verschlussdauer führt zu mehr Licht auf dem Sensor und helleren Bildern, geht aber mit erhöhter Bewegungsunschärfe und Verwacklungsrisiko einher. Eine kurze Verschlussdauer friert Bewegungen ein und reduziert Verwacklungen, führt jedoch zu dunkleren Aufnahmen, sofern Blende oder ISO nicht angepasst werden.

Typische Bereiche reichen je nach Aufnahmeziel von etwa 1/8000 s bis zu mehreren Sekunden. Am Tag liegen Verschlussdauern oft im Bereich von 1/1000 s bis 1/2000 s; bei Nacht- oder Lichtspuren können Werte von 1 s oder mehr verwendet werden. Für kreative Effekte oder Astro- bzw. Landschaftsaufnahmen kommen oft auch längere Belichtungen zum Einsatz, teilweise Minuten.

Praktische Hinweise: Für lange Verschlussdauern braucht man Stativ, ruhige Aufstellung und gegebenenfalls ND-Filter, um Überbelichtung zu vermeiden. In Kamerasystemen gibt es Modi wie Zeitautomatik (Tv) oder manuelle Einstellung zur direkten Festlegung der Verschlussdauer. In der Videografie hängt der effektive Verschluss oft vom Frame-Rate-Verhältnis ab und wird durch entsprechende Regeln gestaltet.

Die Verschlussdauer ist ein zentrales Element der Belichtung und beeinflusst stark die Bildwirkung, Bewegungsdarstellung und Schärfentiefe.