Unsportlichkeit

Unsportlichkeit, im Sport üblicherweise als unsportsmanlike conduct bezeichnet, beschreibt Verhalten, das dem Geiste des Sports widerspricht und gegen die Normen von Fairness, Respekt und Integrität verstößt. Typische Formen sind absichtliches Täuschen oder Betrug, übermäßige Härte, Beleidigungen, Provokationen, Diskussionen mit Schiedsrichtern, Zeitspiel, Theater- bzw. Schwalben (Simulation) und andere Handlungen, die dem Gegner oder dem Wettbewerb schaden oder den Regeln zuwiderlaufen, ohne dass sie dem eigentlichen sportlichen Wettkampf dienen. Nicht jedes fehlerhafte Spiel oder schlechte Leistung fällt unter Unsportlichkeit: Es geht um Absicht, wiederholtes Fehlverhalten oder Missachtung von Regeln.

Regulierung erfolgt in den meisten Sportarten durch Disziplinar- oder Verhaltenskodizes. Verstöße können mit Verwarnungen, Gelb- oder Rotkarten, Geldstrafen, Spiel- oder Wettkampfsperren, Punkteabzug oder Disqualifikation geahndet werden. In Jugendsport- und Amateursportsettings wird oft zusätzlich auf Erziehung, Prävention und Sozialkompetenz geachtet.

Der Begriff wird im deutschsprachigen Raum häufig in Verbindung mit dem Gegensatz zu Fairness und Sportsgeist verwendet; er drückt eine normative Erwartung aus, dass Teilnehmende nicht nur technisch vermögen, sondern sich auch integer und respektvoll verhalten. Historisch lässt sich unsportliches Verhalten auf die Entwicklung verbindlicher Spielregeln und Ethikcodes im 20. Jahrhundert zurückführen; heute ist es fester Bestandteil vieler Kodizes, etwa in nationalen Verbänden und internationalen Organisationen. Siehe auch: Fair Play, Sportsmanship, Ethik im Sport.