TschernobylUnfall

Der TschernobylUnfall war der schwere Nuklearunfall im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Nähe von Pripyat (heute Ukraine) am 26. April 1986. Er gehört zu den gravierendsten Kernkraftwerksunfällen der Geschichte und führte zu einer großflächigen Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umwelt.

Der Unfall resultierte aus einem missglückten Sicherheitstest am Reaktor 4 des Typs RBMK-1000, kombiniert mit designbedingten Schwächen wie einem positiven Leckkoeffizienten des Reaktors, menschlichem Versagen und einer unzureichenden Sicherheitskultur. Während eines geplanten Tests wurden sicherheitsrelevante Systeme zeitweise deaktiviert, was zu einer plötzlichen, massiven Leistungszunahme führte. Die darauf folgenden Explosionen zerstörten den Reaktorblock und schleuderten große Mengen Radioaktivität in die Umgebung.

Folgen: Sofort starben Einsatzkräfte und Werksmitarbeiter an akuter Strahlenkrankheit; insgesamt formall meldeten sich 31 Menschen in den Wochen danach. Die Umgebung rund um das Kraftwerk wurde evakuiert; Pripyat wurde am 27. April 1986 geräumt, gefolgt von der Ausweisung einer 30 Kilometer umfassenden Sperrzone. Langfristig belastete die Kontamination die Umwelt, besonders in Belarus, der Ukraine und Russland. Gesundheitsfolgen bei Liquidatoren und exponierten Bevölkerungsgruppen werden mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht; genaue Zahlen variieren je nach Schätzung.

Maßnahmen: Ein provisorischer Sarkophag wurde über dem beschädigten Reaktorkern errichtet; 2016 wurde der New Safe Confinement installiert, um den Unterteil abzuschließen und die Sicherheit zu erhöhen. Die Exklusionszone bleibt bestehen und dient zugleich als Forschungsgebiet. Politisch wirkte der Unfall weltweite sicherheitspolitische Debatten über Kernenergie an, beeinflusste internationale Sicherheitsstandards (IAEA) und veränderte Reaktorsicherheitskulturen. Der TschernobylUnfall bleibt ein zentrales Beispiel für die Risiken der Kernenergie und die Bedeutung von Sicherheitskultur.