Toleranzspanne

Die Toleranzspanne, auch als Toleranzband oder Toleranzbereich bezeichnet, ist der zulässige Wertebereich, in den eine gemessene oder hergestellte Größe fallen darf. Sie wird durch eine untere Grenzgröße LL und eine obere Grenzgröße UL definiert. Die Differenz UL − LL ist die Toleranzbreite, also die Breite der Toleranzspanne; sie gibt an, wie groß die zulässige Variation im Verhältnis zum Nennmaß ist. Das Nennmaß ist der Zielwert, rund um den die Toleranzen definiert werden.

Toleranzen können unilateral oder bilateral angegeben werden. Bei unilateral toleranzen liegt die Toleranz nur in einer Richtung vom Nennmaß ab (z. B. 50,00 mm +0,05/0,00). Bilaterale Toleranzen verteilen sich symmetrisch um das Nennmaß (z. B. 50,00 mm ±0,05). In der Technik kommen außerdem geometrische Toleranzen und Passungen hinzu, die mit Werten wie IT-Klassen (z. B. IT7) assoziiert sind und die Toleranzspanne für Form, Lage oder Rundheit festlegen.

In technischen Zeichnungen werden LL und UL oft angegeben, um Fertigungs- und Prüfprozesse zu steuern. Die Toleranzspanne beeinflusst Passungen, Funktionsfähigkeit und Kosten; engere Spannen erhöhen Qualität und Fertigungsaufwand. Normen wie ISO 286 definieren Toleranzklassen und -felder, während die konkrete Toleranzspanne je nach Bauteil und Fertigungsverfahren variiert. Insgesamt dient die Toleranzspanne der Beschreibung der zulässigen Streuung einer Größe im Produktions- und Qualitätskontext.