Südwestasien

Südwestasien bezeichnet eine geografische Region im westlichen Teil Asiens. Die genauen Grenzen sind umstritten und variieren je nach Quelle. Üblicherweise gehören die Anatolische Halbinsel (das heutige Südasien/Anatolien), der Levant (Syrien, Libanon, Israel/Palästina, Jordanien), Mesopotamien (Irak und angrenzende Gebiete), sowie die Arabische Halbinsel und der iranische Plateaubereich dazu. In manchen Systemen wird auch der Kaukasus eingeschlossen. Die Region grenzt im Westen ans Mittelmeer, im Süden an das Arabische Meer, den Persischen Golf und den Golf von Oman, im Osten an den Kontinentalsockel des Iran und in nördlicher Richtung an das Kaukasusgebiet.

Geografie und Klima variieren stark. Sie reicht von wüstenhaften Regionen wie der Rubʿ al‑Chālī‑Wüste über fruchtbare Flusstäler in Tigris und Euphrat bis zu gebirgigen Zonen wie dem Zagros- und dem Taurusgebirge. Die Küstenregionen am Mittelmeer und am östlichen Persischen Golf weisen mediterrane bis subtropische Klimata auf, während das Binnenland größtenteils aride bis halbtrocken ist.

Bevölkerung, Sprachen und Religionen sind vielschichtig. Die Bevölkerung setzt sich aus Arabern, Persern (Iranern), Türken, Kurden, Armeniern und weiteren Gruppen zusammen. Hauptsprachen sind Arabisch, Persisch (Farsi), Türkisch und Kurdisch; es gibt auch Hebräisch, Armenisch und zahlreiche Minderheitensprachen. Die religiöse Landschaft wird von Islam (Sunniten und Schiiten), Judentum, Christentum sowie kleineren Gemeinschaften geprägt.

Historisch ist Südwestasien das Zentrum früher Hochkulturen (Mesopotamien, Elam, persepolisartige Reiche) und später Schauplatz vieler Reiche und Handelswege. Im 20. Jahrhundert formten der Kolonialismus, nationale Unabhängigkeitsbewegungen und der Ölexport die modernen Staatenlandschaften. Heute spielen Öl- und Gasressourcen sowie geostrategische Lage eine zentrale Rolle in Politik und Wirtschaft der Region.