Sublingualdrüse

Die Sublingualdrüse (Glandula sublingualis) ist eine der drei großen Speicheldrüsen beim Menschen. Sie sitzt im Mundboden, auf der Innenseite des Unterkiefers, anterior der Glandula submandibularis, in der Sublingualfossa. Die Drüse ist die kleinste der großen Speicheldrüsen und liegt oberhalb des M. mylohyoideus, eng an die Zunge angepasst.

Aufbau und Funktion: Die Sublingualdrüse besteht aus tubuloazinären Einheiten mit überwiegend mukösen Anteilen. Sie produziert überwiegend schleimigen Speichel, der die Mundschleimhaut befeuchtet und schützt. Der Ausführungsgangapparat umfasst den Ductus sublingualis major (Bartholini-Ductus), der meist zur Caruncula sublingualis öffnet, sowie mehrere kleine Ductuli sublinguales (Rivini), die in den Unterzungsfalten enden.

Durchführung und Versorgung: Die arterielle Versorgung erfolgt überwiegend über Äste der Lingualarterie. Der venöse Abfluss erfolgt über die Vv. linguales. Die parasympathische Innervation erfolgt über den N. facialis (Chorda tympani), der über den N. lingualis zum Ganglion submandibulare führt und von dort postganglionäre Fasern zur Sublingualdrüse zieht. Die sympathische Versorgung stammt aus dem Ganglion cervicale superior. Lymphabfluss erfolgt zu submandibulären und tiefer gelegenen Halslymphknoten.

Klinische Relevanz: Erkrankungen der Sublingualdrüse betreffen meist die Ausführungsgänge oder das Drüsengewebe. Speichelsteine (Sialolithiasis) treten auch hier auf. Eine Ranula ist eine aus der Speichelausführung ausgetretene mucoïde Zyste im Mundboden, oft durch Obstruktion eines Ductus; fortgeschrittene Fälle können in den Hals hineinragen (plungende Ranula). Behandlung richtet sich nach Ursache und umfasst gegebenenfalls chirurgische Entfernung der betroffenen Drüse.