Sohlprofil

Der Begriff Sohlprofil bezeichnet in Geotechnik und Geomorphologie den Verlauf der Sohle am Fuß einer Böschung, eines Hangs oder eines Ufers. Es beschreibt die Form der unteren Kontur entlang eines Längs- oder Querschnitts und dient der Charakterisierung des Basisbereichs der Böschung im Verhältnis zur Oberseite.

In der Praxis ist das Sohlprofil entscheidend für Stabilität, Entwässerung und Erosionsverhalten. Ein angemessen geformtes Profil reduziert Unterspülung, stärkt die Standfestigkeit von Erd- und Steinschüttungen und steuert den Wasserzufluss und die Versickerung an der Böschung.

Die Bestimmung erfolgt durch Vermessung und Geoinformationsverfahren. Typische Methoden sind Geländeaufnahmen mit Totalstation oder GNSS, terrestrischer Laserscanner oder Drohnenfotogrammetrie, gefolgt von der Erstellung von Profilen und Querschnitten. Geotechnische Bohrungen ergänzen das Bild durch Daten zur Bodenkammerung und Zumischung. Digitale Geländemodelle ermöglichen die Analyse der Sohle über den Hang hinweg.

Typische Profilformen umfassen flach abfallende, konvexe oder konkave Umrisse; in vielen Projekten treten auch stufenartige Profile mit Böschungsstufen auf. Werden stützende Maßnahmen eingesetzt, kann am Fuß der Böschung eine Toe Berm oder eine aufgesetzte Drainage das Profil stabilisieren.

Anwendungsbeispiele finden sich im Straßen- und Wasserbau, wo das Sohlprofil die Stabilität von Entwässerungssystemen, Uferbefestigungen und Dämmen beeinflusst. Ebenso spielt es eine Rolle bei der Beurteilung natürlicher Böschungen in der Geomorphologie, wo Bodenstruktur, Wasserführung und Erosion das Profil formen.