Schweißparameter

Schweißparameter bezeichnen die gebenen Stellgrößen eines Schweißprozesses, mit denen der Schweißvorgang kontrolliert wird. Sie beeinflussen Wärmeeintrag, Lichtbogenkontakt, Durchdringung, Nahtform und Materialeigenschaften. Typische Zielsetzungen sind eine stabile Lichtbogenlage, ausreichende Durchdringung ohne zu starke Verformung, gute Nahtqualität und reproduzierbare Ergebnisse.

Zu den zentralen Parametern gehören der elektrische Strom (Stromstärke I in Ampere) und die Schweißspannung (Spannung U in Volt), die zusammen den Wärmeeintrag bestimmen. Weitere wichtige Größen sind die Schweißgeschwindigkeit (V in m/min), die Drahtvorschubgeschwindigkeit bzw. der Drahtvorschub bei Drahtschweißprozessen, der Schutzgasfluss (Luft-/Gasmenge in L/min), der Abstand zwischen Lichtbogen und Werkstück (Lichtbogenlänge) sowie der Elektroden- bzw. Drahtdurchmesser. Alle Parameter variieren je nach Schweißprozess (MIG/MAG, TIG, MMA/SMAW, WIG, Plasmaschweißen) und Basismaterial.

Der Wärmeeintrag pro Längeneinheit hängt maßgeblich von U, I und der Winkel- bzw. Geschwindigkeit ab und beeinflusst Penetration, Wärmeeinflusszone, Gefüge und Verzug. Eine grobe Faustregel lautet: Je höher der Wärmeeintrag, desto tiefer die Durchdringung und größer das Verzugsrisiko; zu geringe Wärme führt zu fehlender Durchschmelzung oder Porenbildung. Die Parameter werden in einer Schweißprozess-Anweisung (WPS) festgelegt und durch Versuche optimiert, um eine stabile Nahtqualität zu erreichen.

In der Praxis erfordern Unterschiede von Materialdichte, Legierungen, Scheu- und Wärmeausdehnung sowie Bauteilgeometrie eine angepasste Parametrierung und Dokumentation der Schweißparameter.