Reifendichtmittel

Reifendichtmittel ist eine Flüssigkeit oder Gel, das in tubeless-Reifen eingeführt wird, um kleine Durchstiche oder Lecks abzudichten. Die gängigen Bestandteile sind latexbasierte Partikel in einem Trägermedium (wasser- oder glykolbasierte Lösung) sowie weitere Polymere, die beim Kontakt mit Luft aushärten und eine dichte Schicht bilden.

Wirkung und Anwendung: Wird ein Loch durchstochen, verteilt sich das Dichtmittel im Reifen und verengt die Öffnung, wodurch der Luftverlust vorübergehend gestoppt wird. Typischerweise können Löcher bis etwa 1 bis 6 Millimeter Durchmesser abgedichtet werden, je nach Produkt. Das Dichtmittel wird über das Ventil in den Reifen eingebracht und der Reifen anschließend in der Regel bewegt, damit sich das Mittel gleichmäßig verteilt.

Einsatzbereiche und Einschränkungen: Reifendichtmittel dient meist als Notfalllösung, um eine Weiterfahrt bis zur fachgerechten Reparatur zu ermöglichen. Es ersetzt keine Reparatur oder den Austausch eines beschädigten Reifens. Bei größeren Schäden, Seitenwanddefekten oder stark verrissenen Pneus ist eine Reifenreparatur oder -erneuerung notwendig. Mit der Zeit kann das Dichtmittel austrocknen oder ungleich verteilt sein, daher ist regelmäßige Kontrolle sinnvoll.

Typen und Verpackung: Es gibt latexbasierte, synthetische Polymer- oder Gel-basierte Dichtmittel in Flaschen oder Kartuschen, häufig von 100 ml bis 1 Liter. Sie sind überwiegend für Pkw-, Motorrad- und Fahrradreifen konzipiert; der Einsatz in inneren Schlauchreifen ist nicht üblich. Umweltgerecht entsorgt werden sollten abgelaufene oder restliche Mengen gemäß örtlichen Vorschriften.