Regionalsprachen

Regionalsprachen sind Sprachen, die in bestimmten geografischen Gebieten stärker gesprochen werden als im übrigen Land und oft neben der landesweit dominierenden Verkehrssprache bestehen. Sie können Minderheitensprachen oder historisch gewachsene Varietäten darstellen und unterscheiden sich damit von Dialekten, die nur lokale Varianten derselben Sprache sind.

Der Umgang mit Regionalsprachen variiert stark: Manche gelten als eigenständige Sprachen mit offizieller Anerkennung oder regionalem Status, andere bleiben informell gesprochen. Auf europäischer Ebene schützt die Europäische Charta für Regional- oder Minderheitensprachen die Rechte der Sprecherinnen und Sprecher und fordert Maßnahmen zu Förderung, Bildung und Medien.

Beispiele: In Spanien haben Katalanisch, Baskisch und Galicisch in den jeweiligen Regionen offizielle oder ko-offizielle Stellung; Sorbisch ist in Deutschland als Minderheitensprache anerkannt; Friesisch genießt in der niederländischen Provinz Friesland sowie in Teilen Norddeutschlands besonderen Schutz; Ladin in Italien sowie Deutsch in Südtirol erhalten Unterstützung; Breton, Elsässisch und andere Regionalsprachen in Frankreich werden regional gefördert.

Bildung, Medien, kulturelle Veranstaltungen und öffentliche Beschilderung tragen zur Erhaltung bei. Häufige Herausforderungen sind Sprachwechsel in jüngeren Generationen, ungleiche Ressourcenzuweisung und der Druck globaler Massenmedien. Ziel der politischen Maßnahmen ist der Schutz der sprachlichen Vielfalt, die Wahrung von Sprachrechten und die Förderung der intergenerationalen Weitergabe der Regionalsprachen.