Prüfbänken

Prüfbänken sind spezialisierte Arbeitsplätze, die mit Mess-, Prüf- und Regeltechnik ausgestattet sind, um Bauteile, Baugruppen oder komplette Produkte zu prüfen, zu messen, zu kalibrieren oder zu qualifizieren. Sie finden Anwendung in Elektronik, Elektrotechnik, Maschinenbau und Fahrzeugtechnik und ermöglichen reproduzierbare Tests unter kontrollierten Bedingungen.

Typische Merkmale sind eine stabile Arbeitsfläche, Netzversorgungen, elektronische Lasten, Messgeräte (Multimeter, Oszilloskop, Spektrumanalysator), Signalgeneratoren, Datenerfassungssysteme sowie Montage- und Prüfaufnahmen für das DUT. Moderne Prüfbänke sind modular aufgebaut, sodass Komponenten je nach Testanforderung austauschbar sind; sie integrieren oft Softwaresteuerung, Schnittstellen wie USB, Ethernet oder GPIB und bieten Datenerfassung für spätere Analyse.

Anwendungen reichen von der Entwicklungs- und Qualifizierungstests über die Serienproduktion bis zur automatisierten Prüfung in ATE-Systemen. Es gibt elektrische Prüfbänke zur Funktions- und Belastungstests sowie spezialisierte Varianten mit Temperatur-, Klima- oder Schock-/Vibrationstests, die hohe Zuverlässigkeit erfordern. Automatisierte Prüfbänke integrieren oft Robotik oder Handler und ermöglichen batchweise Tests mit minimalem manuellen Eingriff.

Wesentliche Designaspekte sind Reproduzierbarkeit, Kabel- und Wärmeführung, ESD-Schutz, Sicherheits- und Brandschutzvorkehrungen sowie EMV-Konformität. Die Auswahl richtet sich nach dem DUT, Prüfinstrumenten, dem Automatisierungsgrad und der Integration mit Testsoftware (z. B. LabVIEW). Sicherheitsnormen wie IEC 61010 gelten für elektrisches Prüfequipment, und branchenspezifische Vorgaben beeinflussen Konstruktion und Betrieb.