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Markovprozesse

Ein Markovprozess ist ein stochastischer Prozess, der die Zukunft nur vom gegenwärtigen Zustand abhängen lässt. Formal sei X_t ein Zufallsprozess mit Zustandsraum S. Die Markov-Eigenschaft besagt, dass die bedingte Verteilung von X_{t+h} gegeben F_t nur von X_t abhängt und nicht von der bisherigen Entwicklung: P(X_{t+h} ∈ A | F_t) = P(X_{t+h} ∈ A | X_t).

Markovprozesse lassen sich nach dem Zeitparameter unterscheiden. Bei diskreten Zeitpunkten spricht man von einer diskreten Markovkette

Für DTMCs führt die Stationärverteilung π (falls existierend) die Bedingung πP=π; für CTMCs erfüllt eine Stationärverteilung π die

Zu den klassischen Beispielen gehören der einfache, ungerichtete Zufallsgang, Geburts- und Sterbeprozesse, sowie der Poissonprozess als

(DTMC)
mit
Übergangswahrscheinlichkeiten
p_ij
=
P(X_{n+1}=j
|
X_n=i).
Der
Zustandraum
kann
endlich
oder
abzählbar
unendlich
sein,
und
mehrschrittige
Wahrscheinlichkeiten
ergeben
sich
aus
der
Chapman-Kolmogorov-Gleichung.
Bei
stetiger
Zeit
handelt
es
sich
um
kontinuierliche
Markovprozesse
(CTMC)
mit
einem
Generator
Q,
der
Sprungraten
festlegt.
Gleichung
πQ=0.
Oft
interessiert
man
sich
auch
für
Konvergenz
zu
einer
stationären
Verteilung
bzw.
für
Ergodizität,
d.h.
langfristiges
Verhalten
unabhängig
von
der
Anfangsverteilung.
Zählprozess
mit
konstanter
Sprungrate.
Markovprozesse
finden
breite
Anwendung
in
der
Warteschlangentheorie,
Finanz-
und
Risikomodellierung,
Biologie,
Genetik
sowie
in
der
Spracherkennung
und
verwandten
Bereichen.