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Lehnbildung

Lehnbildung bezeichnet in der Sprachwissenschaft die Bildung neuer Wörter in einer Sprache durch Aufnahme fremder Lexeme oder Morpheme, die anschließend nach den Wortbildungsregeln der Zielsprache weiterverarbeitet werden. Der Fokus liegt darauf, wie ein aus einer anderen Sprache stammender Baustein integriert wird und dabei neue, produktive Wortformen entstehen. Im Gegensatz zu Lehnwörtern, die als eigentliche Lehnwörter weitgehend unverändert in den Wortschatz übernommen werden, oder zu Lehnübersetzungen (Calques), die eine fremde Bedeutungstrauktur wörtlich übernehmen, geht es bei der Lehnbildung um die fortgesetzte Nutzung fremder Bestandteile in der morphologischen Systematik der Zielsprache.

Typen der Lehnbildung umfassen unter anderem die Bildung neuer Komposita oder Derivate, bei denen ein fremder

Phonologische Anpassungen, Rechtschreibung und Flexion können bei Lehnbildungen variieren, wodurch orthografische und morphologische Anpassungen auftreten. Die

Stamm
mit
einheimischen
Formen
kombiniert
wird.
Beispiele
aus
dem
Deutschen
sind
Internetseite
(Internet
+
Seite),
Computerspiel
(Computer
+
Spiel),
Faxgerät
(Fax
+
Gerät)
oder
E-Mail-Adresse
(E-Mail
+
Adresse);
auch
Handyvertrag
zeigt,
wie
ein
aufgenommenes
Lehnwort
mit
deutschen
Wortbestandteilen
verschmolzen
wird.
Solche
Formen
reflektieren
oft
technologische
Entwicklungen,
globale
Kommunikation
und
kulturellen
Kontakt
und
können
eine
Zeitlang
stabil
bleiben
oder
sich
später
in
der
Sprache
etablieren.
Produktivität
dieser
Bildungsvorgänge
hängt
von
Sprachgemeinschaft,
Terminologie
und
Nutzung
ab.
Insgesamt
tragen
Lehnbildungen
zur
Erweiterung
des
Wortschatzes
bei
und
dokumentieren
die
fortlaufenden
Kontakte
mit
anderen
Sprachen.