Kassettenspieler

Ein Kassettenspieler ist ein elektronisches Gerät zum Abspielen von Audiosignalen, die auf magnetischen Tonbandkassetten gespeichert sind. Er wandelt die magnetischen Signale der Kassette in hörbare Töne um und war lange Zeit ein zentrales Medium der Audiowiedergabe.

Aufbau und Funktionsweise: Eine Kassette wird durch ein Transportsystem aus Motor, Capstan, Pinch-Roller und Spulen bewegt. Ein Wiedergabekopf liest das magnetische Signal; Aufnahmeköpfe ermöglichen Aufnahme. Die meisten Geräte liefern Stereo über zwei Kanäle. Die Wiedergabe erfolgt mit einer festen Transportgeschwindigkeit von 1 7/8 Zoll pro Sekunde (4,76 cm/s). Zur Klangoptimierung kommen Rauschunterdrückungssysteme wie Dolby B oder C zum Einsatz.

Formate und Typen: Der Compact Cassette-Standard wurde 1963 von Philips eingeführt und wurde zum Standard für Heim- und Mobilgeräte. Die Tonbänder unterscheiden sich nach Typ I (Ferric), Typ II (Chrom/Erz), Typ III (FeCr, selten) und Typ IV (Metal). Typ II bietet oft eine bessere Hochtonwiedergabe; viele Geräte unterstützen Aufnahmefunktionen.

Geschichte: Durch tragbare Modelle wie den Walkman gewann das Medium in den 1980er Jahren enorme Popularität. Mit dem Aufkommen von CDs und digitalen Formaten in den 1990er Jahren verlor die Kassette an Bedeutung, blieb aber in Sammlerkreisen und bei Retro-Liebhabern erhalten.

Gegenwart: Heute finden Kassettenspieler vor allem in älteren Hi‑Fi-Anlagen, in Sammlungen oder in Retro-Design-Kreisen Verwendung. Manche Geräte bieten heute zusätzliche digitale Anschlüsse, sodass Kassetten auch in moderne Systeme eingebettet werden können.