Hauptindikation

Hauptindikation ist ein Fachbegriff aus der Medizin und bezeichnet die primäre Indikation, also den Hauptgrund, warum eine Behandlung, ein diagnostisches Verfahren oder eine Maßnahme eingesetzt wird. Der Begriff leitet sich vom Deutschen ab und dient der Abgrenzung gegenüber Neben- oder Sekundindikationen. Etymologisch setzt sich Hauptindikation aus Haupt (primär) und Indikation (Behandlungsgrund) zusammen.

In der Praxis können für eine Therapie oder ein Verfahren mehrere Indikationen bestehen. Die Hauptindikation wird durch medizinische Zielsetzung, Leitlinien, Evidenz und die zulassungs- bzw. abrechnungsrelevante Dokumentation bestimmt. Sie bildet den primären Therapiezweck ab und hilft bei der Entscheidungsfindung, Priorisierung von Maßnahmen und der Patientendokumentation.

Beispiele verdeutlichen das Konzept: Ein Medikament kann mehrere Indikationen haben; die Hauptindikation ist diejenige, die im individuellen Fall vorrangig beabsichtigt ist (beispielsweise die Risikoreduktion bei Hyperlipidämie). Ein diagnostischer Test hat eine Hauptindikation, etwa die Abklärung eines konkreten Verdachts. In der Palliativmedizin kann die Schmerzlinderung die Hauptindikation darstellen, während weitere Indikationen bestehen bleiben.

Die Hauptindikation ist kontextabhängig und kann sich mit dem Verlauf des Krankheitsbildes ändern. Der Begriff bedeutet nicht, dass andere Indikationen ausgeschlossen wären; er dient vor allem der Orientierung in Behandlungsplänen, Leitlinien und Abrechnung. In der medizinischen Dokumentation unterstützt er die klare Fokussierung der Versorgung.