Härtewerte

Härtewerte sind quantitative Größen, die die Härte eines Materials beschreiben. Die Härte eines Werkstoffs ist ein Maß dafür, wie widerstandsfähig er gegen eindringende oder verschleißverursachende Beanspruchungen ist. Härtewerte werden in vielen Bereichen verwendet, von der Werkstoffkunde über die Geotechnik bis zur Umwelt- und Wasserwirtschaft, unterscheiden sich jedoch je nach Messmethode.

Zu den wichtigsten Härte-Skalen gehören Mohs (Härte durch Kratzprüfung), Vickers, Knoop und Brinell, die Indentierungsmessungen verwenden. Rockwell-Härtewerte (HR) und Shore-Härten (Shore A, Shore D) finden besonders bei Metallen bzw. Kunststoffen und Elastomeren Anwendung. In der Mineralogie ist der Mohs-Skala gebräuchlich.

Die Ermittlung erfolgt durch Prüfverfahren wie Eindring- oder Kerbtests. Beim Vickers-, Knoop- oder Brinell-Verfahren wird eine Prüffläche durch eine Diamant- oder Kugelspitze belastet; der resultierende Eindruck bestimmt den Härtewert in HV, HK oder HB. Beim Rockwell-Verfahren wird die Tiefe der Eindellung unter einer definierten Prüfkraft gemessen und als HR-Wert angegeben. Für elastomere Werkstoffe gibt es Shore-A- und Shore-D-Werte.

Härtewerte dienen der Materialauswahl, Qualitätskontrolle und der Abschätzung von Verschleißfestigkeit und Bearbeitbarkeit; sie sollten jedoch im Kontext weiterer mechanischer Eigenschaften interpretiert werden, da Härte nicht direkt die Festigkeit oder Zähigkeit allein bestimmt.

In der Wasserwirtschaft bezeichnet Härtewerte oft die Wasserhärte, gemessen als Kalzium- und Magnesiumgehalt, angegeben in Grad deutscher Härte (°dH) oder mg/L CaCO3. Der Begriff Härtewerte ist deshalb kontextabhängig.

Siehe auch: Härteprüfung, Mohs-Skala, Vickers-Härte, Wasserhärte.