Glutaraldehyd

Glutaraldehyd ist eine organische Verbindung aus der Gruppe der Dialdehyde. Die chemische Formel lautet C5H8O2, und es handelt sich um eine Pentandial-Struktur mit zwei Aldehydgruppen (OHC-(CH2)3-CHO). In der Praxis liegt es meist als farblose Flüssigkeit oder als wässrige Lösung vor und ist aufgrund der zwei reaktiven Aldehydgruppen hoch reaktiv. Es reagiert leicht mit Nukleophilen wie Aminen und Thiolen und bildet vernetzende Verbindungen.

Glutaraldehyd hat vielfältige Anwendungen. In der Medizin und Mikrobiologie dient es als Hochdesinfektionsmittel und Sterilisationsmittel für hitzeempfindliche Instrumente, üblicherweise in wässrigen Lösungen. In der Biochemie und Histologie wird es als Fixiermittel eingesetzt, da es Proteine durch Quervernetzung stabilisiert. Darüber hinaus findet Glutaraldehyd als Vernetzungsmittel in der Kunststoff- und Harzherstellung Verwendung, wo es Polymerstrukturen und Materialien stabilisiert.

Sicherheit und Umweltaspekte sind zentral. Glutaraldehyd ist reizend für Haut, Augen und Atemwege und kann allergische Reaktionen auslösen; es gilt als Sensitizer. Es wird in gut belüfteten Bereichen oder unter Abzug verwendet, und geeignete persönliche Schutzausrüstung ist erforderlich. Lösungen können sich mit der Zeit verändern oder gelieren; daher werden geeignete Lagerung, Stabilisierung und Entsorgung gemäß geltenden Vorschriften empfohlen. In vielen Ländern ist der Umgang streng geregelt, einschließlich Kennzeichnung, Emissions- und Abfallvorschriften.

Zusammenfassend ist Glutaraldehyd ein vielseitig eingesetzter dialdehydischer Vernetzungs- und Desinfektionsstoff, dessen Wirksamkeit mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen verbunden ist.