Glasherstellungsverfahren

Glasherstellungsverfahren bezeichnet die industriellen Prozesse, mit denen Glas in großen Mengen hergestellt, geformt und weiterverarbeitet wird. Typische Rohstoffe sind Quarzsand, Soda und Kalkstein, ergänzt durch Zusatzstoffe wie Aluminiumsilikate oder Boroxide. Recyclingglas (Cullet) wird oft als Zuschuss verwendet, um Energiebedarf zu senken und die Schmelzleistung zu verbessern.

Der Herstellungsprozess beginnt mit der Aufbereitung der Rohstoffe und der Batch-Mischung, gefolgt vom Schmelzen in Glasschmelzöfen bei Temperaturen von etwa 1400 bis 1600 Grad Celsius. In der Schmelze finden Entgasung und Verfeinerung statt, damit Blasen reduziert und eine gleichmäßige Zusammensetzung erreicht wird. Die flüssige Glasschmelze wird anschließend in verschiedene Formgebungsverfahren überführt, abhängig von der Glasart.

Für Flachglas dominiert das Floatglasverfahren: Die geschmolzene Glasschmelze wird auf ein Bad aus flüssigem Zinn gegossen und dort zu einer gleichmäßigen, flachen Scheibe gezogen. Bei Behälterglas werden Blasen- und Blasformen- bzw. Blas-Press-Verfahren eingesetzt, um Flaschen und Gläser zu formen. Spezialgläser wie Borosilikat-, Quarz- oder Optikglas erfordern chemische Zusammensetzung, raffinierte Schmelze und kontrollierte Abkühlung.

Nach der Formgebung erfolgen Wärmebehandlung und Spannungsausgleich durch Anlassen, Tempern oder Glühbehandlung. Qualitätskontrollen umfassen geometrische Abmessungen, Oberflächenqualität und optische Eigenschaften. Umweltaspekte spielen eine zunehmende Rolle, insbesondere Energieeffizienz, Emissionen und der Anteil von recyceltem Glas im Herstellungsprozess.