GeophysikAnwendungen

GeophysikAnwendungen bezeichnet die Anwendung geophysikalischer Messungen und Auswertungsverfahren zur Untersuchung des Untergrunds für wirtschaftliche, wissenschaftliche oder gesellschaftliche Zwecke. Typische Bereiche sind die Explorationsgeophysik, Umwelt- und Hydrogeophysik sowie die Ingenieurgeophysik.

In der Explorationsgeophysik werden Methoden wie Seismik (Reflexions- und Refraktionsseismik), Gravimetrie, Magnetik und elektromagnetische Messungen eingesetzt, um Strukturen, Lagerstätten oder Reservoirs abzubilden. Die Umwelt- und Hydrogeophysik dient der Bestimmung von Grundwasserleitfähigkeit, Kontaminationspfaden, Bodenfeuchte sowie Oberflächenwasser-Interaktionen. In der Ingenieurgeophysik unterstützen geophysikalische Untersuchungen Baugrundkartierungen, Standsicherheitsbewertungen und Infrastrukturprojekte durch die Ermittlung von Bodeneigenschaften wie Dichte, Festigkeit oder Fazies.

Weitere Anwendungen umfassen Risiko- und Katastrophenforschung: Erdbebenrisiko durch Seismik, Vulkanausbruchs- und Deformationsmonitoring, Hang- und Erdrutschkartierung sowie Küsten- und Permafroststudien. Zeitlich fortlaufende (time-lapse) Messungen ermöglichen das Monitoring von Reservoiren, CO2-Speichern oder Grundwasserumbauten.

Zu den Herausforderungen gehören Nicht-Eindeutigkeit geophysikalischer Inversionslösungen, begrenzte räumliche Auflösung, Kosten und Messlücken sowie die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Geologen, Ingenieuren und Umweltwissenschaftlern. GeophysikAnwendungen liefern prinzipielle Einblicke in Subsurface-Strukturen und unterstützen fundierte Entscheidungen in Wissenschaft, Industrie und Umweltmanagement.