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Frequenzrate

Frequenzrate bezeichnet in der Physik und Technik die Änderungsrate der Frequenz f eines Signals oder Systems. Formal ist sie df/dt, gemessen in Hertz pro Sekunde (Hz/s). Die Begriffsverwendung ist kontextabhängig: In der Elektrizitätsversorgung bezieht sich Frequenzrate auf die momentane Änderungsrate der Netfrequenz, in rotierenden Maschinen auf die Änderung der Rotationsfrequenz, und in der Signalerfassung auf die Änderungsrate der spektralen Merkmale eines Signals. Typische Nennfrequenzen in Netzen sind 50 Hz in Europa und 60 Hz in Nordamerika.

Im Bereich der Stromnetze spielt die Rate der Frequenzänderung, oft als ROCOF (Rate of Change of Frequency)

Mathematisch ist f die Frequenz; ω = 2π f bezeichnet die Winkel- oder Kreisfrequenz. Daraus folgt dω/dt = 2π

bezeichnet,
eine
zentrale
Rolle.
ROCOF
beschreibt,
wie
schnell
die
Netfrequenz
f
nach
einer
Störung
vom
Nominalwert
abweicht,
etwa
nach
einem
plötzlichen
Leistungsabfall
oder
einer
Inselbildung.
ROCOF
wird
typischerweise
in
Hz/s
angegeben
und
liefert
Hinweise
auf
die
Trägheit
des
Netzes,
Leistungsungleichgewichte
und
Dämpfung.
Messmethoden
verwenden
häufig
Synchrophasoren
(PMUs)
oder
schnelle
Frequenzsensoren,
um
df/dt
unmittelbar
nach
einem
Ereignis
zu
bestimmen.
Schutz-
und
Regelungssysteme
nutzen
ROCOF,
um
Schutzmaßnahmen
wie
Unter-
oder
Überfrequenzschutz
oder
Islanding-Erkennung
auszulösen.
df/dt,
womit
die
Frequenzrate
auch
als
eine
Form
der
Winkelbeschleunigung
interpretiert
werden
kann,
insbesondere
beim
Übergang
zwischen
Frequenz-
und
Drehbewegung
in
mechanischen
Systemen.
In
technischen
Anwendungen
hängt
die
Frequenzrate
von
Trägheit,
Leistungsungleichgewicht
und
Systemdämpfung
ab;
höhere
Trägheit
verlangsamt
ROCOF,
geringere
Trägheit
führt
zu
steileren
Frequenzverläufen.