Formqualität

Formqualität bezeichnet die Güte der geometrischen Form eines Bauteils im Vergleich zu einer idealen Referenzform. Sie umfasst sowohl Abweichungen der Form, Lage und Orientierung als auch die Oberflächenqualität, die für Funktion, Montage und Lebensdauer relevant ist. Wesentliche Merkmale sind Ebenheit, Geradheit, Rundheit, Zylindrizität, Winkel- und Koaxialitätsfehler sowie Abweichungen in der Position oder Orientierung zu benachbarten Merkmalen.

Die Formqualität wird in der Praxis durch Messungen beurteilt. Typische Messmethoden sind taktile Koordinatenmessung, optische oder berührungslose 3D-Scans sowie Oberflächencharakterisierung durch Rauheitmaße wie Ra oder Rz. Geometrische Toleranzen folgen Normen wie ISO 1101; sie definieren zulässige Abweichungen für Form und Lage sowie für Oberflächenqualität. Die Formqualität hängt stark vom Fertigungsverfahren ab (Drehen, Fräsen, Spritzgießen, Gießen, Schmieden), dem Material, dem Werkzeugzustand, der Prozessstabilität und Nachbearbeitungen.

Eine gute Formqualität ist entscheidend für Passgenauigkeit, Funktionssicherheit, Montageaufwand und Lebensdauer des Bauteils. Sie wird oft durch Prozessfähigkeitskennzahlen wie Cp und Cpk bewertet und durch regelmäßige Prüfungen im Qualitätsmanagement sichergestellt. Anwendungen reichen vom Maschinenbau und Automotive bis zur Medizintechnik, wo exakte Form und Oberflächenbeschaffenheit kritisch sind.