Formmessung

Formmessung bezeichnet die Bestimmung der geometrischen Form von Werkstücken oder Referenzoberflächen. Ziel ist es, Abweichungen von einer idealen Form zu quantifizieren, unabhängig von Größe, Lage oder Orientierung des Bauteils. Die Form umfasst Ebenheit, Geradheit, Rundheit, Zylindrizität, Kugelform oder Freiformen; oft werden mehrere Formparameter gleichzeitig bewertet.

Durchführung erfolgt taktil oder berührungslos. Taktiles Messverfahren verwenden Koordinatenmessmaschinen (CMM) mit taktilen Tastern, die Punkte auf der Oberfläche erfassen und über Best-Fit-Verfahren eine nominale Form rekonstruieren. Nicht-kontaktende Messsysteme nutzen optische Verfahren wie Laser-Scanner, Strukturlicht-Scanner, Profilmesser oder Interferometrie und liefern Punktwolken, Profil- oder Netzdaten zur Formanalyse.

Die Datenverarbeitung umfasst die Ausrichtung der Messdaten auf ein Referenzsystem, die Bestimmung der idealen Form (oft durch kleinste Quadrate) sowie die Ableitung von Formabweichungen. Formtoleranzen werden häufig relativ zu Normen oder definierten Formräumen angegeben. Ge Gebräuchliche Rahmenbedingungen ergeben sich aus Normen wie ISO 1101 für geometrische Toleranzen und ISO 10360 für CMM-Prüfungen.

Anwendungen finden sich in der Fertigung, dem Automobil- und Maschinenbau, der Luftfahrt sowie der Medizintechnik. Formmessung dient der Freigabe von Bauteilen, der Prozessüberwachung und der Rückführung von Erkenntnissen in die Fertigung. Zu den Herausforderungen zählen Messunsicherheit, Oberflächeneffekte, Temperaturabhängigkeit und die Vermessung komplexer Freiformen.