Erschüttertests

Erschüttertests sind systematische Prüfungen, bei denen Bauteile, Baugruppen oder komplette Systeme dynamischen mechanischen Erschütterungen ausgesetzt werden, um deren Verhalten, Lebensdauer und Funktion unter realen oder prognostizierten Belastungen zu bewerten. Ziel ist es, Schwachstellen zu identifizieren, Montagen zu prüfen und normative Anforderungen zu erfüllen.

Praxisnah erfolgen die Tests auf Schwingtischen oder Schwingern, die durch elektromagnetische oder hydraulische Antriebe gesteuert werden. Typische Simulationsformen sind Sinus- und Zufallsbelastungen, Sweep-Intervalle, sowie Stoßtests. Baugruppen werden oft fest eingespannt oder frei aufgehängt, je nach Referenzstruktur. Die gemessenen Größen sind Beschleunigung, Verschiebung, Geschwindigkeit oder Kraft, gemessen mit Sensoren.

Anwendungsgebiete reichen von der Automobil- und Luftfahrtindustrie über Elektronik bis zu Verpackungs- und Konsumgütertests. In Normung und Regulierung spielen IEC 60068-2-Reihen (Sinus-, Stoß- und Zufallsbelastungen) sowie MIL-STD-810 oder sektorale Standards eine zentrale Rolle. Tests werden oft im Vorfeld von Transportprüfungen, Umwelt- und Zuverlässigkeitsprüfungen durchgeführt.

Aus den Ergebnissen lassen sich Festigkeits- und Funktionsnachweise ableiten, Abweichungen dokumentieren und Design- oder Montageverbesserungen ableiten. Die Ergebnisse werden verifiziert, Kalibrierungen der Prüfmittel vorgenommen und ggf. Umwelt- oder Nutzlastprofile angepasst.