EisvolumenEntwicklung

EisvolumenEntwicklung bezeichnet die zeitliche Entwicklung des Eisvolumens in einem definierten System. In der Kryosphärenforschung beschreibt der Begriff die Bilanz aus Eisbildung und Eisverlust infolge von Verdunstung, Schmelze, Kalben oder Umwandlung durch Deformation. Die Perspektive gilt sowohl natürlichen Eissystemen wie Gebirgsgletschern, Eisschichten und Meereis als auch Modellen, die das Eisvolumen als zentrale Größe verwenden.

EisvolumenEntwicklung wird durch Messungen und Modelle bestimmt. In Meereisbeobachtungen liefern Satellitenaltimetrie (zum Beispiel ICESat-2, CryoSat) und Gravitationsmessungen (GRACE-FO) Informationen zu Dicke und Masse, die mit Schnee- und Eisdeckung kombiniert werden, um das Gesamtvolumen abzuschätzen. In Gletscher- und Eisschildgebieten ergänzen Feldbeobachtungen, Laser- und Radaraltimetrie sowie Gravimetrie die Modellierung der Volumenentwicklung. Prozessbasierte Eisfluss-Modelle und Massenbilanzmodelle berücksichtigen Zuwachs durch Schnee und Eisbildung sowie Abfluss durch Schmelze, Sublimation, Kalben und dynamische Eisströme.

Die EisvolumenEntwicklung dient als Indikator für Kryosphärenveränderungen und hat Auswirkungen auf den globalen Meeresspiegel, regionale Wasserversorgung und Klimafeedbacks. Sie wird in internationalen Klima- und Hydrologieberichten verwendet und dient der Bewertung von Klimaszenarien. Herausforderungen bestehen in der räumlichen und zeitlichen Auflösung, der Trennung von Schnee und Eis in Messsignalen sowie Unsicherheiten in Modellen und Sensoren.

Zukünftige Forschungsrichtungen umfassen die Integration mehrerer Sensoren, verbesserte Assimilationstechniken in Klimamodellen und die Entwicklung regionaler, hochauflösender Volumenmodelle.