Druckklassen

Druckklassen bezeichnet in der Technik eine systematische Einstufung von Bauteilen, die unter Druck betrieben werden, nach ihrer maximalen Betriebsfähigkeit. Typisch wird der Wert in Druckkennzahlen wie PN (Nenn-Druck) angegeben; seltener wird Bar als Einheit verwendet. Die Druckklasse gibt an, bis zu welchem maximalen Arbeitsdruck ein Bauteil bei einer bestimmten Temperatur sicher betrieben werden kann. Der tatsächliche Grenzwert hängt zudem von der Temperatur ab; mit steigender Temperatur sinkt der zulässige Druck.

In vielen Bereichen, insbesondere in Rohrleitungssystemen, werden gängige Druckklassen wie PN6, PN10, PN16, PN25 oder PN40 verwendet. Diese Bezeichnungen beziehen sich normalerweise auf den Druck bei Referenztemperatur (häufig 20 °C). Komponenten mit unterschiedlichen Druckklassen müssen so kombiniert werden, dass das Gesamtsystem den höchsten erforderlichen Druck sicher tragen kann. Die Wahl der Druckklasse ist eng verknüpft mit Material, Verarbeitung und Einsatzmedium.

Druckklassen finden Anwendung in Rohrleitungen, Armaturen, Schläuchen, Behältern und Pumpen. Hersteller kennzeichnen Bauteile entsprechend, damit Planer und Installateure die passenden Komponenten auswählen können. Normen und Richtlinien, meist aus der DIN- bzw. EN-Familie, legen Vorgehen zur Festlegung und Prüfung der Druckklassen fest und regeln Abweichungen bei Temperatur, Medium und Alterung.

Der Begriff steht in enger Beziehung zu Arbeitsdruck, Prüfdruck, MAOP sowie zulässigem Druck bei bestimmten Temperaturen. In der Praxis dient die Druckklasse der Sicherheit, Standardisierung und Interoperabilität von Bauteilen innerhalb eines Systems.