Dehnungsfahrt

Dehnungsfahrt ist ein in der deutschen Fachsprache verwendeter Begriff aus dem Maschinenbau, der eine Test- oder Betriebsfahrt bezeichnet, bei der die Verformung bzw. Längenänderung eines Bauteils oder Systems infolge von Temperatur- oder mechanischer Belastung untersucht wird.

In der Regel findet eine Dehnungsfahrt in Bereichen statt, in denen thermische Dehnung eine wichtige Rolle spielt, etwa in der Bahninfrastruktur, wo Gleise, Schwellen und Dehnungsfugen auf Temperaturänderungen reagieren. Gleichfalls kann der Begriff in anderen technischen Bereichen auftreten, etwa bei Rohrleitungen, Brückenbauwerken oder Maschinenkonstruktionen, um das Dehnungsverhalten während einer kontrollierten Temperaturänderung zu prüfen.

Die Durchführung erfolgt typischerweise unter kontrollierten Umweltbedingungen oder gemäß einem festgelegten Prüfprofil. Messungen erfolgen mit hochpräzisen Längenmesssystemen, Temperatursensoren und, falls nötig, Dehnungsmessstreifen, um zeitliche Veränderungen der Länge zu erfassen. Aus den Ergebnissen lassen sich thermische Ausdehnungskoeffizienten ableiten, Freiräume planen und Wartungs- bzw. Betriebskonzepte anpassen.

Verwandte Begriffe sind Dehnung, Dehnungsfuge, Thermische Ausdehnung und Materialprüfung. In offiziellen Normen und technischen Richtlinien der jeweiligen Branche sind hierzu oft spezifische Prüfmethoden festgelegt.