Börsennotierungsvoraussetzungen

Börsennotierungsvoraussetzungen bezeichnen die Kriterien, die ein Unternehmen erfüllen muss, damit seine Wertpapiere an einer Börse zugelassen und gehandelt werden können. Die konkreten Anforderungen unterscheiden sich je nach Börse, Rechtsordnung und Marktsegment, in dem ein Unternehmen handeln will. Typische Kriterien betreffen die Qualität von Finanzen, Governance, Transparenz und die Tragfähigkeit des Unternehmensmodells.

Zu den typischen Größen- und Funktionskriterien gehören die wirtschaftliche Größe des Unternehmens, eine hinreichende Marktkapitalisierung, eine Mindestanzahl an frei handelbaren Aktien (Free Float) sowie eine ausreichende Handelshistorie. Oft wird auch eine gewisse Bonität oder Profitabilität verlangt, ergänzt durch eine nachhaltige Geschäftsstrategie und eine stabile Kapitalstruktur. Zudem wird häufig eine Mindestzahl von Aktionären verlangt, um eine breitere Streuung des Eigentums sicherzustellen.

Hinzu kommen Governance- und Compliance-Anforderungen: Der Börsengänger muss oft unabhängige Direktoren oder Ausschüsse nachweisen, Berichte gemäß Corporate Governance liefern und eine ordnungsgemäße Rechnungslegung nach anerkannten Standards (z. B. IFRS oder lokale GAAP) sowie jährliche Prüfberichte vorlegen. Eine Prospektpflicht begleitet den Prozess, und der Börsenprospekt muss von der zuständigen Aufsichtsbehörde genehmigt werden.

Darüber hinaus gelten Offenlegungs- und Ad-hoc-Pflichten, regelmäßige Berichte und weitere Transparenzvorgaben nach dem erfolgreichen Listing. Der Aufnahmeprozess umfasst Vorbereitung, Due Diligence, Erstellung des Prospekts, Zulassung durch die Börse und gegebenenfalls Prüfung durch die Aufsichtsbehörden. Nach dem Listing bestehen fortlaufende Berichts- und Governance-Verpflichtungen.

---