Blendeffekt

Blendeffekt bezeichnet in der Optik und Fotografie die durch die Blende eines Objektivs bedingte Veränderung von Belichtung, Tiefenschärfe und der Wiedergabe unscharfer Bereiche. Die Blende reguliert den Durchlass des Lichts und wird durch die Blendenzahl, oft als f-Nummer angegeben, beschrieben. Die Belichtung hängt vom Quadrat der Blendenöffnung ab: Eine größere Blende (niedrige f-Zahl) lässt mehr Licht herein, eine kleinere Blende (hohe f-Zahl) reduziert die Belichtung. Damit verbunden ist eine Veränderung der Tiefenschärfe: Weite Blenden erzeugen eine geringe Tiefenschärfe, engere Blenden erhöhen die Tiefenschärfe.

Darüber hinaus beeinflusst der Blendeffekt die Darstellung unscharfer Lichtpunkte. Die Form der Blendenlamellen bestimmt die Kontur der unscharfen Highlights; breit geöffnet erscheinen Lichtpunkte meist rund, während bestimmte Lamellenformen polygonale Konturen erzeugen können. Bei sehr kleinen Öffnungen treten Beugungseffekte auf, die die Bildschärfe beeinflussen und insgesamt zu einem Verlust an Auflösung führen können. Diffractionseffekte können zusätzlich zu Erscheinungen wie Diffaktionsspikes um helle Lichtquellen führen, abhängig von der Anzahl und Form der Blendenlamellen.

Praxisrelevanz: Der Blendeffekt wird genutzt, um Motive vom Hintergrund zu isolieren, die Bildkomposition zu gestalten und das Erscheinungsbild von Lichtquellen zu formen. In Film und Video dient er auch der Anpassung an Dynamikumfang und Lichtverhältnisse. Faktoren wie Sensorgröße, Brennweite und Abstand zum Motiv beeinflussen, wie stark der Blendeffekt wirkt.