Begleitgrößen

Begleitgrößen, auch als Begleitvariablen oder Kovariablen bezeichnet, sind Größen, die zusammen mit dem Primärphänomen oder der Hauptgröße gemessen oder beobachtet werden. Sie begleiten die Messung oder das Experiment, stehen aber im Mittelpunkt der Untersuchung nicht im Vordergrund. Ihr Zweck besteht darin, Kontext zu liefern, Variabilität zu erklären oder Verzerrungen zu kontrollieren, indem sie in Analysen berücksichtigt oder bei der Versuchsplanung genutzt werden.

In der Statistik dienen Begleitgrößen häufig als Kovariaten in Regressionsmodellen, als Stratifizierungsfaktoren oder als Blocking-Variablen. Durch die Einbeziehung von Begleitgrößen lässt sich der Einfluss anderer Faktoren korrigieren, die Präzision erhöhen oder die Interpretation erleichtern. Sie unterscheiden sich von Störgrößen oder Zufallsfehlern, die in der Regel unerwünschte Variabilität darstellen und nicht direkt modelliert werden, sondern durch Design oder Randomisierung kontrolliert werden.

Beispiele: In einer klinischen Studie könnten Alter und Geschlecht Begleitgrößen sein, die bei der Analyse des Behandlungseffekts berücksichtigt werden. In einem physikalischen Experiment, das eine Reaktionsrate misst, können Temperatur und Druck als Begleitgrößen erfasst werden, um den Einfluss externer Bedingungen zu trennen.

Der Begriff wird in verschiedenen Fachgebieten unterschiedlich verwendet; manchmal wird er synonym mit Kovariate genutzt. Wichtig ist, Begleitgrößen bewusst zu erfassen und methodisch zu berücksichtigen, um Verzerrungen zu vermeiden und die Aussagekraft der Ergebnisse zu erhöhen.