Bariumsulfat

Bariumsulfat, BaSO4, ist eine anorganische Verbindung aus Bariumkationen und Sulfationen. Es handelt sich um ein weißes kristallines Pulver mit einer hohen Dichte von etwa 4,5 g/cm3 und einer praktisch unlöslichen Substanz in Wasser und in den meisten Säuren.

Vorkommen und Herstellung: Bariumsulfat kommt naturmäßig als Mineral Barit (Baryt) vor, typischerweise in hydrothermalen Gängen und sedimentären Lagerstätten. Es ist der Hauptrohstoff zur Gewinnung von Barium. Zur Aufbereitung wird das Erz abgebaut, zerkleinert und zu BaSO4-Pulver weiterverarbeitet.

Anwendungen: In der Industrie dient BaSO4 als weißer Farbstoff in Lacken, Beschichtungen, Papier, Kunststoffen und Gummi (Blanc fixe). In der Medizin wird Bariumsulfat als radiologisch sichtbarer Kontrastmittel verwendet, typischerweise als Suspension, die oral oder rektal verabreicht wird. Die Unlöslichkeit sorgt dafür, dass BaSO4 größtenteils unbeabsichtigt resorbiert wird und so das Risiko systemischer Toxizität begrenzt bleibt.

Sicherheit und Umwelt: Wegen seiner hohen Löslichkeitseinschränkung gilt Bariumsulfat als relativ sicher in Anwendungen, in denen es nicht geschluckt oder eingeatmet wird. Lösliche Bariumverbindungen sind giftig, daher erfordern Handhabung von BaSO4-Dust besonderen Arbeitsschutz. Bei medizinischer Anwendung ist die Formulierung auf das Vermeiden von Aspiration bedacht; die Entsorgung barithaltiger Abfallströme unterliegt lokalen Vorschriften.

Siehe auch: Barit, Radiokontrastmittel.