Aufprallort

Aufprallort bezeichnet in deutschsprachigen Fachdisziplinen den Ort, an dem ein Objekt eine Oberfläche oder ein anderes Objekt aufschlägt. Der Begriff wird in der Unfallrekonstruktion, der Kriminalistik, der Ballistik, der Luft- und Raumfahrt sowie der Meteoritenforschung verwendet, um die räumliche Lage des Ereignisses festzuhalten. Die Bestimmung des Aufprallorts dient der Ursachenklärung, der Rekonstruktion des Ablaufs und der Sicherung von Beweisen.

Typische Merkmale am Aufprallort hängen von Material, Geschwindigkeit und Trefferwinkel ab. Bei Fahrzeug- oder Gebäudeeinschlägen finden sich Trümmerfelder, Eindrücke, Brand- oder Glasschmelze; bei natürlichen Einschlägen Krater und Auswurfmaterial. In der Forensik können Spuren wie Abdrücke, Schmier- oder Blutspuren sowie Wegverläufe in der Umgebung auf den Aufprallort hinweisen. In der Ballistik dient der Ort der Rekonstruktion von Ursprung und Flugbahn eines Projektils.

Die Untersuchung umfasst Dokumentation mit Fotografie und Vermessung, Beweis-Sicherung, Sammlung von Trümmern sowie Spuren- und Materialanalysen. Gegebenenfalls kommen rekonstruktive Methoden wie Ballistik, Trajektorienberechnung und 3D-Modellierung zum Einsatz. Schutzmaßnahmen und eine ordnungsgemäße Beweissicherung sind zentral, um Spuren nicht zu beeinträchtigen.

Der Begriff findet auch Anwendung bei Meteoriteneinschlägen oder Absturzorten technischer Systeme. Das Verständnis des Aufprallorts unterstützt die Ursachenklärung, Verantwortungszuordnung und die Ableitung von Präventionsmaßnahmen.