Arbeitsverzeichnis

Arbeitsverzeichnis ist in der Informatik der Verzeichnispfad, in dem ein Programm oder Prozess seine Dateien relativ zu diesem Verzeichnis sucht. Es wird auch als aktuelles Arbeitsverzeichnis oder Current Working Directory (CWD) bezeichnet. Das Arbeitsverzeichnis ist abhängig vom Prozessstart und kann sich vom Verzeichnis des ausführbaren Programms unterscheiden. Relative Pfade werden vom Arbeitsverzeichnis aus interpretiert; absolute Pfade beginnen beim Wurzelverzeichnis des jeweiligen Dateisystems.

In Betriebssystemen und Shells lässt sich das Arbeitsverzeichnis typischerweise durch Befehle ändern und anzeigen, zum Beispiel durch cd bzw. chdir, sowie durch pwd auf Unix oder durch die Windows-Kommandozeile, wo cd das aktuelle Verzeichnis ausgibt. In Programmiersprachen lässt sich das Arbeitsverzeichnis oft abrufen oder setzen, zum Beispiel durch os.getcwd() in Python oder durch entsprechende Parameter bei Prozessstarts (z. B. cwd in Python subprocess, ProcessBuilder in Java, oder SetCurrentDirectory unter Windows).

Wichtige Auswirkungen: Beim Starten von Skripten oder Programmen relativ zu einem anderen Verzeichnis können Pfadfehler auftreten, wenn das Arbeitsverzeichnis nicht erwartet wird. Dateien, Konfigurationen oder Log-Dateien sollten daher bevorzugt mit absoluten Pfaden referenziert oder das Arbeitsverzeichnis bewusst festgelegt werden. In Serverumgebungen, Containern oder virtuellen Laufzeitumgebungen kann das Arbeitsverzeichnis je nach Konfiguration variieren.

Zusammengefasst bezeichnet das Arbeitsverzeichnis den Pfad, von dem aus Dateizugriffe relativ zu diesem Pfad erfolgen, und es lässt sich durch Benutzereingaben oder Prozessstart ändern.