messianischen

Messianisch ist ein Adjektiv, das im Deutschen verwendet wird, um Dinge zu bezeichnen, die mit dem Messias, einer erwarteten rettenden oder gesalbten Figur, zu tun haben. Der Begriff leitet sich vom hebräischen mashiach ab und bezeichnet in der jüdischen und christlichen Tradition eine zukünftig kommende oder bereits eingesetzte Messiasfigur. In der jüdischen Tradition bezieht sich messianisch auf die Erwartung eines kommenden Königs aus dem Haus David, der das Reich Gottes auf Erden wiederherstellt, den Tempel neu aufrichtet und Frieden für Israel bringt. Die Ausprägungen dieser Erwartung variieren historisch und räumlich, von staats- und endzeitlichen Visionen bis zu konkreten messianischen Ankündigungen in bestimmten Gruppen.

Im Christentum wird der Begriff häufig in Verbindung mit Jesus von Nazareth verwendet: Christen verstehen Jesus als den Messias, dessen Leben, Tod und Auferstehung die Prophezeiungen erfüllen. Unterschiedliche theologische Richtungen unterscheiden sich zwischen dem jüdischen Messiaserwartungshorizont und der christlichen Heilsgeschichte, wodurch sich verschiedene messianische Lehren ergeben.

Im modernen Sprachgebrauch bezeichnet messianisch oft Bewegungen, Gruppen oder Ideologien, die sich auf eine Art rettender Führerfigur beziehen – inner- oder außerhalb religiöser Kontexte. In der deutschsprachigen Welt begegnen Begriffsformen wie messianische Juden, messianische Gemeinschaften oder messianische Bewegungen, die jüdische Rituale mit christlichem Messiasverständnis verbinden. Wissenschaftlich wird Messianismus als Thema in Religion, Eschatologie, Religionsgeschichte und Kultur untersucht, mit Fokus auf Entstehung, Variation und Wirkung solcher Erwartungshaltungen.