gleichstufigen

Gleichstufige Stimmung, auch gleichtemperierte Stimmung genannt, ist ein Temperamentsystem in der westlichen Musik, bei dem die Oktave in zwölf gleich große Halbtöne unterteilt wird. Der Frequenzverhältnis zwischen benachbarten Halbtönen beträgt konstant 2^(1/12), wodurch die Abstände zwischen Tönen in jeder Tonart identisch bleiben.

Dies erleichtert das Modulieren in verschiedene Tonarten, besonders an Instrumenten mit festem Tonmaterial wie Tastaturen. Allerdings geht damit ein Kompromiss einher: Einige Intervalle klingen nicht mehr rein. So beträgt der Abstand eines Quintintervalls in der 12-TET genau 700 Cent (eine reine Quinte liegt bei ca. 701,955 Cent); die große Terz liegt bei 400 Cent statt 386,31 Cent in Justintonation.

Historisch entwickelte sich die gleichstufige Stimmung schrittweise in Europa im Laufe des 17. bis 19. Jahrhunderts. Vorher wurden verschiedene temperament-Systeme wie Meantone oder Wohltemperierte verwendet, die in einigen Tonarten besser klingten als in anderen. Mit dem Aufkommen moderner Tasteninstrumente und der Forderung nach gleich gut klingenden Tonarten in allen Schlüsselarten gewann 12-TET schließlich die Dominanz. Gegenwärtig ist es der Standard in der westlichen Kunst-, Pop- und Jazzmusik, auch wenn in Nischenbereichen alternative gleichstufige Systeme wie 24-TET oder 19-TET auftreten.