adjectiverücksichtslos

Adjectiverücksichtslos ist ein neologischer Begriff aus der Diskussion über Stil und Sprachgebrauch. Er bezeichnet die Tendenz, Adjektive unbedacht oder übermäßig zu verwenden, sodass der Text an Klarheit, Prägnanz oder Genauigkeit verliert. Charakteristisch ist eine Flut von Adjektiven, die selten zwingend nötig sind und die Bildsprache künstlich oder überladen wirken lassen.

Der Begriff bildet sich aus den Teilen Adjektiv und berücksicht-los (berücksichtslos) und wird in der Schreibweise Adjectiverücksichtslos verwendet; als Substantiv ist Adjectiverücksichtslosigkeit möglich. Er ist kein feststehender Fachbegriff der Linguistik und erscheint überwiegend in informellen Kontexten, Stilforen, Blogs oder Social Media.

In der Praxis wird Adjectiverücksichtslos verwendet, um Stilphänomene zu bezeichnen, bei denen Adjektive nicht zur Bedeutungsabgrenzung beitragen, sondern über Atmosphäre, Wertung oder Bildsprache hinauswachsen. Befürworter sehen darin eine nützliche Bezeichnung für eine Tendenz, überladenen Stil zu vermeiden. Kritiker warnen, dass der Begriff vage bleibt und auch sachliche, prägnante Texte betreffen kann.

Beispiele: Ein Text wie „ein schöner, heller, leuchtender Morgen“ könnte als Beispiel für Adjectiverücksichtslosigkeit genannt werden. Der Begriff dient eher als diagnostisches Schlagwort als als feststehende Kategorie.