Verwitterungskruste

Verwitterungskruste bezeichnet eine harte, meist oberflächennahe Kruste, die sich an Fels- oder Gesteinsoberflächen durch lang andauernde chemische Verwitterung bildet. Sie besteht aus widerstandsfähigen Restmineralen sowie sekundären Verwitterungsprodukten wie Eisen- und Aluminiumoxiden bzw. -hydroxiden, Tonmineralen und oft Siliziumdioxid. Je nach Klima und Ausgangsmaterial kann die Kruste unterschiedliche Zusammensetzungen und Farben zeigen, typischerweise Rot-, Braun- oder Gelbtöne durch Eisenoxide.

Entstehung und Eigenschaften: In Humid- und Subhumiden Zonen lösen sich lösliche Bestandteile der Gesteine aus, während weniger lösliche Reste angereichert werden. Durch Verfestigung von Fe- und Al-Okiden, Silikaten und Tonmineralen kann sich eine kohäsive Oberkruste bilden, die die darunter liegenden Schichtungen vom weiteren Abbau schützt. Die Kruste verlangsamt oder verhindert teils den Wasserfluss und verändert die Erosions- und Pedogeneseprozesse. Sie kann wenige Zentimeter bis decimetergroß sein und endet oft abrupt am darunterliegenden saprolithischen oder festen Untergrund.

Varianten und Verbreitung: Je nach Klimazon entstehen unterschiedliche Verwitterungskrusten. In feuchten Tropen oder Subtropen dominieren rotbraune Eisen- und Aluminiumschichten; in ariden bis semiariden Gebieten können calcareous oder calich‑ähnliche Krusten aus Calciumcarbonat auftreten. In Gesteinsgebieten wie Granit, Sandstein oder Sandsteinen finden sich verschiedene Formen der Verwitterungskrusten, oft als Bestandteil der Bodenentwicklung (Pedogenese).

Bedeutung: Verwitterungskruste beeinflusst Bodenwasserhaushalt, Durchlässigkeit und weitere Bodenprozesse. Sie dient zudem als Indikator für regionale Klima- und Verwitterungsgeschichte und ist Gegenstand geologischer Kartierung sowie landespflegerischer Bewertungen.

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