Toleranzangabe

Toleranzangabe bezeichnet die Angabe zulässiger Abweichungen von einer nominalen Größe oder Form eines Bauteils. Sie bestimmt, wie weit eine hergestellte Komponente von der idealen Geometrie abweichen darf, um Funktion, Montagefähigkeit und Austauschbarkeit sicherzustellen. Toleranzen beeinflussen Kosten, Fertigungsqualität und Messaufwand.

Auf Zeichnungen werden Dimensionen häufig mit Toleranzen angegeben. Beispiele sind 50,00 mm ± 0,10 mm oder Ø25,00 mm +0,20/−0,05 mm. In vielen Normen werden Toleranzen in Toleranzzonen beschrieben, etwa durch IT-Klassen nach ISO 286 oder durch spezifische Passungsbezeichnungen. Neben dimensionalen Toleranzen gibt es geometrische Toleranzen, die Form, Lage, Orientierung, Rundlauf oder Profiltoleranzen regeln.

Die Wahl der Toleranz richtet sich nach der Funktion des Bauteils, der Passung zum Gegenstück, der Fertigbarkeit und dem Messaufwand. Engere Toleranzen erhöhen Kosten und Anforderungen an die Fertigung und Prüfung; daher gilt es, Toleranzen sinnvoll an die funktionale Anforderung anzupassen.

Standards und Normen unterstützen die Toleranzangaben. Typische Referenzen sind ISO 286 (Grenzmaße und Toleranzzonen), ISO 1101 (geometrische Toleranzen), sowie DIN ISO 2768 bzw. DIN EN ISO 2768 für allgemeine Toleranzen.

Beispielhaft lässt sich erläutern: Eine Welle Ø25,00 mm mit Toleranz +0,00/−0,05 mm zusammen mit einer Bohrung Ø25,00 mm mit Toleranz +0,20/−0,05 mm ergibt je nach Ausprägung eine Passung von Spiel bis Leichtlauf.

Siehe auch Passungen, Maß, GD&T.