Sandabscheidung

Sandabscheidung ist ein mechanischer Reinigungsprozess zur Entfernung von Sandkörnern aus Flüssigkeiten wie Abwasser, Regenwasser oder Kühlwasser. Durch geringe Strömungsgeschwindigkeit und die Gravitationskraft setzen sich Sandteilchen aufgrund ihrer höheren Dichte (Sand ca. 2,65 g/cm³) ab, bevor die Flüssigkeit weiterbehandelt wird. Ziel ist der Schutz nachgeschalteter Anlagen sowie die Reduktion abrasive Belastungen in Rohrleitungen, Pumpwerken und Filtern.

Typische Anlagenkomponenten sind Sandfangbecken beziehungsweise Sandfanginstallation, in denen ruhige Zonen entstehen, damit sich grobe Feststoffe absetzen können. In einigen Fällen kommen zusätzlich Zentrifugal- oder Zyklonseparatoren zum Einsatz, um feinere Sandkörner zu entfernen. Nach der Abscheidung werden die angesammelten Feststoffe regelmäßig entfernt und fachgerecht entsorgt. In kommunalen Abwasseranlagen wird Sandabscheidung oft als Vorstufe der biologischen Behandlung betrieben, um Verschleiß an Pumpen und Nachklärung zu reduzieren.

Wesentliche Planungsparameter umfassen die Korngröße und Dichte der Feststoffe, die gewünschte Abscheidezeit bzw. Abflussgeschwindigkeit, das Volumen des Sandfangbeckens sowie die Wartungszone für die Entleerung des Sediments. Betrieblich ist darauf zu achten, dass Sand nicht wieder aufgewirbelt wird (Resuspension) und dass regelmäßige Entleerungen erfolgen, um die Wirksamkeit zu erhalten. Gelegentlich sind Vorreinigungsstufen oder Kombinationslösungen mit Filtration sinnvoll, um auch feinere Partikel zu entfernen.

Anwendungen finden sich in kommunalen Kläranlagen, Industrieabwässern, Regenwasserbehandlung und Kühlwassersystemen, wo Sandverschmutzungen zu Verschleiß, Verstopfungen oder erhöhter Reinigungsleistung führen würden.