Rekombinationsrate
Rekombinationsrate bezeichnet in der Genetik die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Rekombination kommt, also zu einer Neukombination von genetischem Material. Der Begriff wird in verschiedenen Kontexten verwendet: in der Meiose beschreibt er die Häufigkeit von Crossing-over zwischen homologen Chromosomen, während er in der Populationsgenetik als Wahrscheinlichkeit dient, dass zwei Loci in einer Generation neu verknüpft oder entkoppelt werden. In der Praxis wird die Rekombinationsrate oft in Centimorgan (cM) als genetische Distanz ausgedrückt; 1 cM entspricht ungefähr einer 1-prozentigen Rekombinationswahrscheinlichkeit in dem betrachteten Intervall. Für zwei weit auseinander liegende oder unverbundene Gene nähert sich die Rate typischerweise 0,5 an, da sie dann unabhängig voneinander vererbt werden.
In der Meiose führt das Abbrechen und Wiederverknüpfen von DNA-Strängen zu neuen Allelkombinationen. Das Crossing-over hängt
Bedeutung und Anwendungen: Die Rekombinationsrate beeinflusst genetische Vielfalt, Muster der Haplotypen und die Karte der Gene.