Regelgeschwindigkeit

Regelgeschwindigkeit ist in der Regel die Geschwindigkeit, mit der ein Regelkreis die Abweichung zwischen der gemessenen Größe und dem Sollwert verringert. Sie beschreibt, wie schnell die Regelgröße auf Änderungen des Sollwerts oder auf Störungen reagiert, um das Systemverhalten zum gewünschten Zustand zu bringen. In der Praxis wird sie oft über Kenngrößen der Sprungantwort bewertet, wie Anstiegszeit, Überschwingen, Abklingzeit bzw. Settling Time, oder über die Bandbreite des Reglers.

Die Regelgeschwindigkeit wird von mehreren Faktoren bestimmt: dem Reglertyp (z. B. P-, PI-, PID-Regler), dem Regelverstärkungsgrad, der Integration von Fehler, Verzögerungen in Sensorik, Verarbeitung und Aktorik, sowie den dynamischen Eigenschaften des Systems (Zeitkonstanten, Pole). Schnelleres Reagieren kann zu Überschwingern oder Instabilität führen, daher besteht ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit, Genauigkeit und Robustheit. Neben physischen Beschränkungen setzen auch Rauschen und Messfehler Grenzen der erreichbaren Regelgeschwindigkeit.

Typische Anwendungen finden sich in der Industrieautomatisierung, Robotik, Fahrzeugtechnik und Energiesystemen. Die Regelgeschwindigkeit wird durch Regelungstechniken und Parameterabstimmung optimiert, etwa mit Methoden zum PID-Tuning, Frequenzganganalysen oder robusten Regelungen. In der Praxis wird versucht, eine möglichst schnelle, aber stabile Regeldynamik zu erreichen, die Störgrößen wirksam dämpft und Langzeitfehler vermeidet.