Melaninsynthese

Melaninsynthese, auch Melanogenese, bezeichnet die Produktion des Pigments Melanin in Melanozyten der Haut, Haare und Augen. Melanin entsteht aus Tyrosin und wird in Melanosomen gebildet. Das Pigment schützt vor UV-Strahlung und beeinflusst Haut- und Haarfarbe.

Der Weg beginnt mit der Tyrosinase, die Tyrosin zu DOPA und dann zu Dopaquinon oxidiert. Aus Dopaquinon entstehen Eumelanin (braun-schwarz) und Pheomelanin (gelb-rot). Die Entscheidung hängt von Signalen ab, insbesondere MC1R-Aktivierung, TYRP1/TYRP2 und MITF, die die Enzymaktivität und den Melanogeneseweg steuern.

Melanin wird in Melanosomen gebildet, die in Melanozyten Dendriten erreicht und schließlich an Keratinozyten abgegeben werden. Melanosomen verteilen sich innerhalb der Keratinozyten und bilden eine supranukleäre Kappe, die Zellen vor UV-DNA-Schäden schützt und so zur individuellen Hautfarbe beiträgt.

UV-Strahlung stimuliert Melanogenese über DNA-Damage- und p53-Signale. Proopiomelanocortin-Abkömmlinge wie Alpha-MSH aktivieren MC1R, erhöhen cAMP und fördern MITF, der die Expression von TYR, TYRP1 und TYRP2 steigert. Genetische Varianten, vor allem im MC1R-Gen, beeinflussen Hautfarbe, Reaktionsweise auf UV und pigmentärePhänotypen.

Störungen der Melaninsynthese können zu Hypopigmentierungen (z. B. Albinismus) oder Hyperpigmentierungen führen. Die Melaninsynthese ist Gegenstand dermatologischer, genetischer und anthropologischer Forschung und spielt eine zentrale Rolle bei pigmentären Erkrankungen.