Mehrpunktverriegelungen

Mehrpunktverriegelungen sind Verriegelungssysteme für Türen, die beim Verschließen mehrere Verriegelungspunkte entlang des Türrahmens gleichzeitig aktivieren. Durch Drehen des Schlüssels oder das Anheben des Türgriffs wird ein zentraler Beschlagmechanismus ausgelöst, der mehrere Riegel, Bolzen oder Haken betätigt. Diese greifen in abgestimmten Positionen oben, in der Mitte und unten in die Rahmenpfosten ein und sichern so das Türblatt gegen Aufhebungen und Einbruchversuche.

Typische Ausführungen umfassen 2-, 3-, 5- oder mehr Verriegelungspunkte. Sie finden sich vor allem in Haustüren aus Holz, Kunststoff (z. B. UPVC) oder Aluminium, können aber auch in Innentüren eingesetzt werden. Der Beschlag wird oft mit Dichtungsteilen kombiniert, um Wärme- und Schalldämmung zu verbessern und Zugluft zu verhindern.

Zu den Vorteilen zählen eine höhere Einbruchhemmung durch die verteilten Kräfte, eine gesteigerte Festigkeit der Tür und eine gleichmäßigere Belastung von Türblatt und Rahmen. Nachteile können höhere Kosten, komplexere Montage und ein erhöhter Wartungsbedarf sein. Eine regelmäßige Prüfung der Verankerungen, Schmierung der beweglichen Teile und eine fachgerechte Justierung sind sinnvoll.

In der Europäischen Union fallen Mehrpunktverriegelungen in Normen zur Einbruchhemmung und zu Türbeschlägen, etwa EN 1627–1630. Hersteller bieten verschiedene Bauformen, Sicherheitsgrade und Kompatibilitäten mit Haustüren und anderen Außentüren.